…hat der Wiederholungsgriller Eric Jaeger mit seinem Team den Dorstener Kultimbiss „Glückauf-Grill“ übernommen.
BRATORT – Glückauf-Grill, Dorsten
An einem trüben und kalten Tag, Ende Januar 2023, auf einem Montag, kurz vor Mittag habe ich im nordrhein-westfälischen Dorsten-Hervest ermittelt.

Der Glückauf-Grill
„Kult seit 1976 – umgeben von Industriekultur wurde der Glückauf-Grill von Marlies Rosin, der Mutter des berühmten TV Sterne-Kochs Frank Rosin, als Teil der Hervester Zechenkolonie gegründet. Bis heute schlägt hier das kulinarische Herz des Ruhrpotts bei ‘ner ehrlichen Currywurst und deftiger Hausmannskost. 2022 kernsaniert, mit alten Werten und authentischer Ruhrgebietsküche unter der Leitung von Eric Jaeger.“ heißt es auf deren Homepage. Ich persönlich glaube ja der Kult beruht eigentlich darauf, dass es den Grill schon immer gab und die Zechensiedlung wurde drumherum gebaut – weil es weitgereisten Menschen aus Gelsenkirchen, Dortmund oder Essen dort immer so gut schmeckte und sie es nicht so weit haben wollten nach Hause. Ich schweife ab…

Wie vom Eric in sein Glückauf-Grill wohl der Schnibbelbohnen-Eintopf mit Westfälischer Mettwurst schmecken tut? Das war die Ausgangsfrage in versuchter Regionalsprachen-Manier.
Wie kam es zu den Ermittlungen?
Die Initialzündung kam beim Schauen des „ARD Tatort“ aus Dortmund „Du bleibst hier“ am 15. Januar 2023 traditionell und linear ab 20:15 Uhr auf der heimischen Couch in Leipzig als Kommissar Faber sein Ollen Jupp in einer Szene Fitzebohnen-Eintopf aß und total begeistert sagte: „Hier im Fusel (Name der Filmkneipe) da kriegst’e noch echte Fietzebohnen – Heeeeerlich!“ und als er seinen Filmsohn fragte: „Willst du denn gar nichts essen?“ bekam ich die Bilder und den Geschmack von früher nicht mehr aus dem Kopf und aus dem Mund.

Foto: © WDR/Bavaria Fiction GmbH/ARD
Fitzebohnen oder Schnibbelbohnen kennt man so in der Leipziger Küchen-Diaspora ja weniger. Immer nur Leipziger Allerlei ist wat ganz anders und auf Dauer auch nicht zu ersetzen mit Kindheitserinnerungen.
Bei uns inne Familie sachte die Omma immer: „Heute gib’t Fittzebohnen!“ und die waren immer geschnippelt im Eintopf. Andere Lüüd kennen die Schnippelbohnen auch wie das allwohlwissende Wikipedia als:
Saure Bohnen
Saure Bohnen, auch Salzbohnen, Salz-Schneidebohnen, rheinische Schneide- oder Tonnenbohnen, sind grüne Gartenbohnen, die ähnlich wie Sauerkraut und Salzgurken durch Milchsäuregärung konserviert werden. Sie gehören zu den Sauergemüsen.
Herstellung
Zur Herstellung werden größere grüne Bohnen geputzt, abgefädelt und in mundgerechte Stücke geschnitten. Nach kurzem Blanchieren werden die erkalteten Bohnen mit Salz vermischt, um den Gärprozess einzuleiten. Bei haushaltsüblicher Herstellung werden die vorbereiteten und geschnittenen (ugs.„gefitzelten“, „gefitschten“) Bohnen abwechselnd mit Salz in einen Steinguttopf geschichtet und festgestampft, bis sie mit dem eigenen Saft bedeckt sind.
Anschließend werden die Bohnen mit einem sauberen Tuch bedeckt und mit einem Brettchen und einem Stein beschwert, bis nach einigen Wochen (in denen Brettchen und Stein mehrmals gründlich gereinigt werden sollten) der Gärprozess abgeschlossen ist. In einigen Regionen Deutschlands sind saure Bohnen, meist in Beuteln verpackt, auch als Handelsware erhältlich.
Verwendung
Traditionell werden saure Bohnen mit Zutaten wie Speck, Zwiebeln und Kasseler oder Mettwurst als Eintopf zubereitet. In der Norddeutschen Küche werden sie auch zusammen mit separat gekochtem Rindfleisch zubereitet sowie für Salate verwendet, wobei sie zuvor gedünstet und teils warm weiterverarbeitet werden. Saure Bohnen nach rheinischer Art (Suure Bunne) sind weniger flüssig und enthalten zusätzlich Stampfkartoffeln.
Über Facebook fix gefragt ob die „Glückauf-Grillers“, die sich selbstbezeichnenden „Pfannenwender“ da wat tun könnten… und was war die Antwort?
Und die Antwort, die kam rasch. Ich bin ja schließlich „TOP-FAN“ der Seite. Also via Messenger „Komm‘ mal hier ich koch‘ dir dat!“ und mit dem folgenden Bild im Anhang.


Soviel Engagement wird mit einer Reise von Leipzig nach Dorsten belohnt.
Ermittlungsergebnis
Mit dem „Glückauf-Grill“ hat sich Eric Jaeger innerhalb kurzer Zeit einen festen Platz in der regionalen Gastroszene gesichert, meine ich. Sein Angebot füllte ganz offensichtlich eine Lücke im gastronomischen Angebot der Region und nach der kabeleins-Sendung Rosins Restaurant kam auch zügig die verdiente Auszeichnung. Neben der Rosin-5-Sterne-Plakette ein stets volles Haus mit zufriedenen Gästen..
Mit dem „Glückauf-Grill“ hat sich Eric Jaeger innerhalb kurzer Zeit einen festen Platz in der regionalen Gastroszene gesichert, meine ich. Sein Angebot füllte ganz offensichtlich eine Lücke im gastronomischen Angebot der Region und nach der kabeleins-Sendung Rosins Restaurant kam auch zügig die verdiente Auszeichnung. Neben der Rosin-5-Sterne-Plakette ein stets volles Haus mit zufriedenen Gästen.




Eric ging es nicht um den zehnten Döner-mit-Pommes-Laden geschweige denn um ein Gourmetangebot, sondern eine traditionelle, bürgerliche und ehrliche Küche, die aber an der ein oder anderen Stelle mit einem gewissen selbstgemachten Pfiff daherkommt.
Die Inneneinrichtung, Chef Eric und die charmante Sandra haben schon im Kabel Eins Beitrag Rosins Restaurants und bei der Nachlese im K1 Magazin eine gute Figur gemacht.
Ich gehe anhand der Spurenlage davon aus, dass die Beweise, das herrliche Ambiente, die Authentizität und Professionalität der Gastroarbeiter und natürlich das Speisenangebot mit Geschmack und für‘s Auge ausschlaggebend ist um 5 mal 10 Punkte zu vergeben.
Wie ihr dat finden tut: Glückauf-Grill, Glück-Auf-Str. 89a, 46284 Dorsten